… naja, oder zumindest mittelfristig.
Was das nu wieder heißen soll? Na, es ist ja nunmal so: Bei allem Luxus den ein eigenständiges Wettbewerbsfahrzeug bietet, hat man als kleiner Privatfahrer das Problem, dass man seine über den Winter durchgeführten Umbauten nicht mal eben so auf der Strasse testen kann. Und da man einem Defekt, der möglicherweise sogar die Weiterfahrt verbietet, nicht erst auf der weit entfernten und teuer bezahlten Rennstrecke auf die Schliche kommen will, muss man sich da was überlegen.
Nun kann man mit durchschnittlich krimineller Energie auf die Idee kommen das Kennzeichen und die Verkleidung von Motorrad A an Motorrad B zu verpflanzen und einfach eine Runde zu drehen. Davon möchte ich jedoch strikt abraten, denn wer Murphy kennt, der weiss, dass genau bei solchem Unfug alles schiefläuft was schieflaufen kann. Am Ende steht man dann mit Urkundenfälschung, Fahren ohne Versicherungsschutz usw. vor dem Kadi und hat dann ein neues Problem. Dann kommt man nämlich nicht mehr bis zur Rennstrecke hin, weil die entsprechende Fortbewegungsberechtigung auf unbestimmte Zeit entzogen wurde.
Also braucht es einen schönen abgesperrten Platz Asphalt auf dem man mal dem Motor ein bisschen was zu tun, das Fahrwerk zumindest grob sowie die ein oder andere Hebelei einstellen und nicht zuletzt die nagelneue Bremse einfahren kann. So quatscht man einfach den Herrn Bartz vom lokal ansässigen ADAC samt seinem Fahrtrainingsgelände an. Und hilfsbereit wie die vom ADAC halt so sind, geben sie einem (für einen kleinen Obolus) tatsächlich den Platz für zwei Stunden. Besten Dank nochmals an dieser Stelle !
Von eben jenem Termin bin ich vor ein paar Stunden zurückgekehrt. Und die Testergebnisse sind erfreuend gut. Der Motor funktioniert soweit tadellos und auch die Hyperplates scheinen sich gelohnt zu haben. Das Fahrwerk funktioniert ebenfalls zumindest für die dort zu erreichenden Geschwindigkeiten bestens und das Knieschleifen geht für fast 7-monatige Pause schon wieder recht ordentlich.
Das eigentliche Highlight aber war die Bremse. Über den Winter wurden hier die Nissin Parts, welche auch bereits nicht zu den schlechtesten gehören, gegen Brembo Zangen 
und Pumpe getauscht. Zusätzlich sind original Bremsscheiben und Beläge rausgeflogen und das System wurde durch die entsprechenden Leckereien von Braking (Braking Wave Bremsscheiben WK094L und WK094R + Racing Beläge P1R930) komplettiert. Ich kann nur sagen: Du meine Güte! Das das einen solchen Unterschied ausmacht, hätte ich nicht für möglich gehalten. Für einen Stoppie muss man den Hebel quasi nur anschauen, dabei ist der Druck dann unverschämterweise auch noch knusperfein zu dosieren. Und das alles mit dem einen – in meinem Fall Mittelfinger.
Bleibt nur zu hoffen, dass es mir auch gelingt dieses Potential zu nutzen. In gut zwei Wochen ist Lausitzring angesagt, da wird man sehen…
In diesem Sinne, Gas ist rechts
Euer Philipp #14