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Das waren noch Zeiten, damals in den 90ern. Immer wieder erstaunlich mit was die Musikbranche Millionen umsetzt. Aber hier geht es natürlich nicht um K2, sondern um den Bilster Berg. Deutschlands jüngste und vielleicht schwierigste Rennstrecke in Club Atmosphäre. Kuppen, Wannen, Blinde Ecken, Gefälle, Steigungen, Hundekurven, Schikanen… alles da. Und ich auch mal wieder am vergangenen Wochenende.


Samstag morgen klingelte der Wecker dann auch schon um 6 Uhr früh. Der Yeti schält sich aus dem Bett und stolpert unter die Dusche. Morgentoilette erledigt, noch schnell ein Brötchen 2015-07-11 07.19.48eingeatmet und mit Monster nachgespült. Ja Rossi Edition – was denn auch sonst?! Dann ab in den Transporter und auf zum Berg. Halbe Stunde Anfahrt von zu Hause aus, prima Sache das. Angekommen und erstmal die Reifenheizung eingesteckt. Gott sei Dank am Vorabend schon alles aufgebaut. Die Nacht war kurz und die Halbwertszeit der Rossi Edition überschritten. Mehr Stoff wird benötigt, also Kaffeejagd gestartet und erfolgreich abgeschlossen. Schon ist Zeit für die Fahrerbesprechung: Schwarz grün schottisch karierte Flaggen, schwierige Strecke, Sportreifen sind Scheisse – ok verstanden. Beifall und zurück zur Basis. Die Uhr geht dem ersten Turn entgegen, Adrenalin steigt, Müdigkeit sinkt. Ab aufs KRAD, erster Turn startet. Runde 1 gemeistert, dann kanns ja richtig losgehen… Denkste! Rot ists. Der erste liegt. Nix wildes, kleiner Rutscher, aber muss halt geborgen werden. Geht ja gut los…
Also wieder ins Lager und warten. Die weiteren Turns verlaufen ganz gut, kleinere Unfälle sind zwar immer wieder dabei, aber wohl nichts ernstes; bis es dann kurz nach Mittag sehr heftig scheppert Ende Start/Ziel. Ich selbst war nicht draußen, da ich mir den Tag mit meinem Kumpel geteilt hatte und er an der Reihe war. Er zumindest kommt auf eigenem Roß zurück, steigt ab und erzählt, dass sich jemand vor ihm wohl derbe verschätzt hat und in einen anderen reingefahren ist. Er konnte dem Unfall selbst schon fast nicht mehr ausweichen. Schwein gehabt!
Nach der Unfallschilderung machte ich mir allerdings schon etwas Sorgen um die beiden Teilnehmer. Der Speed ist ja nicht gerade gering an der Stelle… Der eine war anscheinend ok, der andere jedoch wohl stärker verletzt. Es stellte sich raus, dass es jemanden erfahrenen erwischt hatte, den man von vorangegangenen Trainings am Berg zumindest vom Sehen her kennt. Just am Morgen hatte ich noch ein paar Worte mit mit ihm gewechselt. Er war mit seinem Sohn da. Beide wohl leidenschaftliche Trackday Fahrer.
Es blieb lange rot, sehr lange. Und irgendwann kam dann das „Flap,Flap“ Geräusch, was man so garnicht hören möchte. Der Hubschrauber fand erst garkeine Stelle zum Landen und nahm dann einfach Platz in der Auslaufzone. Die Turbinen wurden abgeschaltet… kein Gutes Zeichen. Unter den Fahrern machte sich mehr und mehr Sorge breit. Irgendwann hob der Hubschrauber dann doch wieder ab und etwas später ging das Training weiter. Ich für meinen Teil hatte nach der Aktion die Jagd nach der persönlichen Bestzeit aufgegeben und konzentrierte mich die restliche Fahrzeit mehr darauf meine Technik zu verbessern. Mehr Oberkörper, mehr Blickführung und vorallem locker bleiben. Wie sagt der Hafeneger immer? In der Ruhe liegt die Kraft!
Samstag Nachmittag gab es dann aber noch eine freudigere Überraschung: Da steht im Fahrerlager doch eine 10er Kawa mit einer blonden Frau daneben. Das Gesicht kenn ich doch, denk ich… Auf dem Motorrad die Initialen CP. Tatsächlich steht da Chrissi Potzner hier aus dem Motorrad Blog zufällig in der Gegend rum! Das man schnell ins Gespräch kam, brauch ich nicht zu erwähnen. Leider hatte sie keinen Platz mehr fürs Training bekommen, aber wir fahren bestimmt noch mal ein Ründchen zusammen.
Am Sonntag dann war mir noch ein trockener Turn vergönnt. Mit viel Verkehr auf der Strecke musste ich mich eher aufs Überholen, denn aufs Zeiten fahren konzentrieren. Eine gute Übung war es natürlich alle Mal und Spaß hat es ebenfalls gemacht. Im Anschluß folgte bis zum Abend dann leider ein stetiger Regen. Wir zogen also auf die Streety (Triumph Street Triple 675) meines Kollegen Regenreifen auf und fuhren abwechselnd im Nassen. Für mich war das der erste Versuch auf einem Naked Bike. Wenn man Daytona 675 gewohnt ist, kommt einem die Streety von der Sitzposition fast wie eine Supermoto vor. Vermittelt aber auch ein prima Fahrgefühl, da kann man schon verstehen, warum es den Street Triple Cup gibt. Alles in allem also auch Spaß im Regen gehabt.

Vom Sohnemann des Unglücksfahrers konnte ich noch die Info einholen, dass der Vater zwar gut was abbekommen hat, aber alles wieder ganz wird. Glück im Unglück also, na immerhin… Falls der Text ihn erreichen sollte, an dieser Stelle gute Besserung !!

Am Wochenende geht es bei mir weiter mit der Triumph Challenge in Oschersleben. Ich hoffe auf mindestens genauso viel Spaß aber weniger Kernschrott und Unheil.

In diesem Sinne Gas ist rechts

Euer Philipp #14

Author Philipp Wiehe

Motorradfahrer, Schrauber und Hobbyracer aus Leidenschaft. Ein Leben ohne zwei Räder ist kein Leben.

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