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Moin, da dieses Jahr die Anzahl meiner Rennstreckenaktivitäten erneut relativ gering war, hatte ich etwas Zeit meine Maschine neu zu Lackieren, hier ein paar Erfahrungen.

Vorbereitung

Zu Beginn sollte die Oberfläche der Teile gereinigt und Aufkleber sowie Folie entfernt werden. Danach wird diese abgeschliffen, Defekte korrigiert, und Risse mit Spachtelmasse gefüllt. Ich habe die bei mir sehr dicke alte Farbe erst mit Verdünnung und einem alten Lappen abgerieben, und die Oberfläche anschließend mit P 60 – P 80 nassgeschliffen. Tiefe Risse oder Kratzer (von z.B. Stürzen) werden mit Spachtelmasse aufgefüllt und anschließend beigeschliffen. Nach erreichen einer relativ gleichmäßigen Oberfläche zu P 120 Schleifpapier wechseln und die Flächen Nasschleifen bis nur noch Kratzer vom P 120 zu sehen sind. Danach zum P 240 wechseln und wiederholen. Die Grundierung kann zwar kleine Kratzer ausgleichen, idealerweise sollte die Fläche auf P 400 geschliffen sein.

Grundierung

Anschließend kommt die Grundierung auf die Teile. Dazu habe ich in der Garage eine kleine „Lackierkabine“ aus Folie gebaut, um Staub und Schmutz möglichst fern von den Bauteilen zu halten. Die Grundierung in gleichmäßigen Bewegungen auftragen und die Kanten nicht vernachlässigen. Ich habe mit den Kanten und schwierigen Stellen zuerst angefangen, da ich so die Auftragsdicke besser abschätzen konnte. Wichtig beim Grundieren ist, dass die Schicht nicht zu dick wird, da sonst schnell wieder Spannungsrisse entstehen können. Wenn die Oberfläche zufriedenstellend ist, die Bauteile vorsichtig mit P 400-800 anschleifen und reinigen.

Basislack

Der Basislack sollte in mehreren dünnen Schichten aufgetragen werden, da er wasserlöslich ist und Nasen sehr schwer zu entfernen sind, lieber mehrere Arbeitsgänge als zu viel auf einmal. Für mich hat sich ein hoher Druck an der Pistole und eine feine Sprühdosierung als gut erwiesen. Durch den hohen Druck wird der Lack sehr fein zerstäubt und legt sich sehr gleichmäßig auf die Oberfläche. Außerdem lässt sich der Lack sehr präzise dosieren und man kann für schwierige Stellen auch näher an das Bauteil, ohne direkt Lackspritzer zu provozieren. Basislack schichtweise Auftragen, bis deckend. Die erste Schicht der verschiedenen Komponenten ist immer die Schwierigste, lieber 2 „halbe“ Schichten auftragen anstatt Nasen zu riskieren. Außerdem Sollte man vor jedem Sprühvorgang die Mischung kurz antesten, um Fehler zu vermeiden.

Klarlack

Für den Klarlack gilt im Prinzip das gleiche wie für die anderen Schichten, hier ist bei 2K Lack besonders auf die richtige Mischung von Härter und Klarlack zu achten, da dieser sonst nie vollständig aushärtet und das gesamte Bauteil ruiniert. Auch hier vorsichtig rantasten, bis man ein Gefühl für den Lack hat. Der Klarlack kann auch mal eine Nase haben, diese einfach mit P 800 abschleifen und bei der nächsten Schicht vorsichtig drüberlackieren.

Wenn der Klarlack ausgehärtet ist, kann man diesen mit p2000 vorsichtig anschleifen und anschließend polieren, um eine schöne ebene Fläche zu erreichen.

Nachbereitung

Wichtig ist es, den verschiedenen Schichten genug Zeit zum trocknen zu geben und die Teile möglichst staubfrei zu Lagern. Falls sich doch Schmutz auf den Teilen mit Basislack ablagern sollte, vorsichtig mit einem trockenen und sauberen Tuch abwischen. Die Lackierpistole sollte nach jedem Lackiergang rückstandsfrei mit Verdünnung gereinigt werden, besonders wenn man mit verschiedenen Farben arbeitet. Dafür nach dem Vorgang Farbreservoir mit Verdünnung befüllen und diese in ein Tuch versprühen. Danach Pistole zerlegen und Einzelteile mit Wattestäbchen und Zahnstochern reinigen. Beim Lackieren sollte unbedingt eine Maske und ein Overall getragen werden, der Boden der Lackierkabine sollte ebenfalls mit Folie ausgekleidet werden.

Ich hoffe meine Erfahrungen können euch vielleicht bei euren eigenen Lackierungen weiterhelfen.

Bis dahin

Sven

Author Sven König

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