Das Motorrad Auswintern - Motorrad Pflegeberater Teil 1

Wir haben für euch einen kompakten Motorrad Pflegeberater zusammengestellt, der Pflegetipps und Anleitungen für alle wichtigen Tätigkeiten rund um die Pflege Deines Bikes zum Auswintern enthält. Mit diesem Pflegeberater wollen wir euch einen einfachen, aber trotzdem möglichst vollständigen Berater für die Motorradpflege an die Hand geben. Natürlich findet Ihr neben den Tipps auch gleich Empfehlungen für die richtigen Produkte, damit Ihr nicht lange rätseln müsst. Die Empfehlungen stammen aus unserer eigenen Motorradpraxis. Ihr findet diese Produkte alle in unserem Shop.

Das kleine Einmaleins der Motorradpflege in kompakter Form

Der Pflegeberater startet natürlich mit dem Saisonstart - es geht, wie im echten Motorradleben, mit dem Auswintern eurer Maschine los. Was ist zu beachten, welche Handgriffe muss ich wo machen, welches Werkzeug benötige ich? Dann gibt es eine Reihe von Tipps für die Saison, für die fachgerechte Wartung und Pflege eures Bikes. Am Ende steht, wie könnte es anders sein, das Einwintern. Aber auch wenn Ihr ganzjährig fahrt, findet Ihr hier im Pflegeberater sicher den einen oder anderen guten Tipp. Ganz nach dem Motto: Ma

n muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht!

Wichtiger Hinweis zum Motorrad Pflegeberater vorneweg:

Die Hinweise in unserem Pflegeberater sollen nicht die individuellen Anleitungen eurer Motorräder ersetzen. Da wir einen kompakten Berater schaffen wollten, mussten wir zwangsläufig einige Dinge allgemein halten. Es können immer mal Dinge in der Handhabung abweichen oder die Hersteller sehen spezielle Marken für Plege oder Öle etc. vor. Daher gilt:

Achtung: Herstellerhinweise gehen immer vor!

Das Motorrad Auswintern - Vorwort

Wann ist für euch Saisonstart? Spekuliert ihr auf die ersten Sonnenstrahlen und das Kennzeichen läuft ab dem 1. März?  Oder macht Ihr locker und startet zum 1. April? Wie auch immer, die Arbeiten sind die gleichen. Zumindest fast immer. Es soll ja tatsächlich Leute geben, bei denen läuft das Auswintern so ab:

1. Plane runter
2. Staub wegwischen
3. Ankicken
4. Nochmals ankicken
5. schweiß wegwischen
6. ankicken
7. ankicken
8. Motor läuft
9. tanken fahren
10. losfahren

Soll es geben. Wenn euch das für euer Bike zu wenig ist, weil Ihr einfach kein Motorrad aus der Steinzeit fahrt, das so etwas mitmacht, dann haltet euch lieber an diesen Leitfaden ;-)

Nochmal: Wir haben die einzelnen Arbeiten oft nur angerissen - tiefergehende Informationen findet Ihr, wenn nötig, bei uns in den Motorrad Schraubertipps.

Das Motorrad Auswintern - Diese Arbeitsschritte machen euer Bike fit!

Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche - Das Auswintern des Motorrads im Frühling. Hier also die wichtigsten Handgriffe kurz zusammengefasst!

Optische Pflege: Reinigen sowie Metall-, Chrom- und Kunststoffoberflächen des Motorrads reaktivieren

Reinigen

Je nachdem, wo oder wie ihr das Bike überwintert habt, ist der erste Schritt die Reinigung des Bikes. Wenn ihr das Bike vor dem Einwintern gründlich gewaschen und konserviert habt (z. B. mit Protect & Shine) und anschließend unter einer Motorradplane zum Schlafen geschickt habt, könnt ihr euch diesen Arbeitsschritt sparen. (Hier geht's zu den Motorrad-Planen) 

Für die, die ihr Bike im Freien oder im staubigen Schuppen abgestellt haben, geht es jetzt ans erste Waschen, um die dickere Staubschicht oder die Fliegenkacke abzuspülen. Hierzu eignet sich hervorragend unser Produkt Bike Wash. Einfach das komplette Bike kurz mit Wasser benetzten, dann den Reiniger großflächig aufsprühen und kurz einwirken lassen. Anschließend mit einem Hochdruckreiniger oder einem starken Wasserstrahl das Bike gründlich absprühen.

Auf extreme Verschmutzungen, wie altes eingetrocknetes Kettefett, sollte der Reiniger etwas länger einwirken und ihr könntet mit einer Bürste den Reinigungsprozess etwas unterstützten.

Für alle, die auf etwas Abwechslung stehen, können wir unseren Reiniger Monkey Juice empfehlen. Dieser hat eine spezielle Schaumdüse als Sprühaufsatz und riecht ganz nebenbei nach Banane (wer hätte das bei dem Etikett vermutet... ?)

Wenn ihr euer Bike bereits vorm Einwintern gewaschen habt, eignet sich hervorragend unser Wunderschaum zum "Trocken-Reinigen". Den Schaum kann mein einfach überall aufs Bike sprühen und dann mit einem sauberen Tuch abwischen. Der Schaum löst nach dem Aufsprühen aktiv den Schmutz (blubber, blubber, knister...) und selbst hartnäckige Verschmutzungen, wie alte Fliegenkacke, Teerreste oder eingetrocknetes Kettenspray werden gelöst - ohne die Oberflächen des Bikes anzugreifen. Wunderschaum eignet sich ebenfalls hervorragend, um ein fliegenverseuchtes Helmvisier oder eine Lederkombi zu reinigen.

Oberflächenglanz

Für alle polierfaulen Biker unter euch gibt es eigentlich nur ein wahres Produkt: Protect & Shine. Dieses geniale Glanzpflegespray wird bei einigen Motorradhändlern auch liebevoll "Bauernblind" genannt. Wer kein Bock auf langes Waschen hat, aber dennoch bei den Kumpels nicht wie das hinterletzte Dreckferkel aussehen möchte, geht folgendermaßen vor:

• Bike komplett einsprühen (ja, auch Motor und Auspuffteile - hier brennt nichts ein, da keine Silikon-Zusätze verwendet werden!) und mit einem trockenen Tuch die Teile nachwischen, auf die man Lust hat. Das Ergebnis: minimaler Aufwand und die Kiste sieht wieder aus wie neu!
• Spezialtipp für faule Motocross und Enduro Fahrer: Das Bike nach dem Training gründlich mit dem Hochdruckstrahler absprühen. Danach direkt im Anschluss, wenn das Bike noch nass ist, komplett mit Protect & Shine einnebeln. Fertig! Danach einfach wegstellen. Wenn du dann das nächste Mal an dein Bike gehst, um es für die nächste Trainingssession fertig zu machen, brauchst du nur noch einmal kurz mit einem Tuch ein paar Stellen nachwischen und dein Bike sieht immer aus wie neu!
• Protect & Shine ist seit Jahren der absolute Topseller bei uns im Pflegeprogramm!
  
  

Jetzt kommen wir zu allen, die ihr Bike sehr lieben und gerne auch mal ihre Freundin hierfür vernachlässigen ? Die sogenannten "Putzer und Polierer".

Ja, auch für euch haben wir etwas Passendes im Programm, um eure Vorliebe zur Bikepflege noch zu verstärken: Rosa Wunder ist eine Politur, die ohne Schleifmittel auskommt. Mit diesem Mittelchen könnt ihr nahezu alle Oberflächen Eures Bikes reinigen, polieren und versiegeln. Egal ob lackierte, matte oder unbehandelte Oberflächen. Glas, Kunststoff, Metall, Chrom, Spiegel. Alles erscheint nach der Anwendung von Rosa Wunder im neuen Glanz. Rosa Wunder ist wie jede herkömmliche Politur anzuwenden. Auftragen, verteilen, kurz wirken lassen und danach mit einem guten Microfasertuch auspolieren. Die Politur kann trocken, aber auch nass angewendet werden. Das Ergebnis sollte bei der Namensgebung selbsterklärend sein ?

Für alle, die ihr Bike zwar polieren wollen, jedoch nicht ganz so viel Zeit investieren wollen, wie bei einer klassischen Politur, kommt dieses Produkt um die Ecke: Lackschutz-Politur-Spray. Hier kann eine Politur mittels Spraydose ganz bequem aufgetragen werden. Einfach die Dose kurz schütteln und auf die Teile aufsprühen. Anschließend mit einem trockenen Tuch abwischen (abpolieren). Bis auf Motor und Auspuffteile (die extrem heiß werden können), können alle Verkleidungs- und Anbauteile mit dieser Politur bearbeitet werden. Besonders sinnvoll hat sich bei vielen Kunden die Behandlung der Frontverkleidung und Windschutzscheibe gezeigt. Durch die Sprüh-Politur werden die Poren der Oberflächen verschlossen und Fliegenleichen oder andere Verschmutzungen, können sich nicht mehr so gut in den Poren der Oberflächen festsetzten. Was zur Folge hat, dass sich die behandelten Teile später besser reinigen lassen.

Kraftstofftuning

Nachdem euer Bike jetzt rein äußerlich top und gepflegt ist, solltet Ihr auch dem Kraftstoffsystem eures Bikes etwas Gutes tun. Ein Fläschen FSP Kraftstoffzusatz wirkt bei eurem Bike ähnlich wie bei euch um 6:00 Uhr morgens ein Energy Drink.

Man kann Benzin-Zusätze gut oder schlecht finden, aber eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Der Sprit ist nicht mehr der gleiche wie früher! Die Plörre, die man heutzutage an der Tanke bekommt, ist so stark mit Alkohol versetzt, dass es einem das gesamte Kraftstoffsystem angreift. Oberflächen werden spröde, Dichtungen werden spröde und zerfallen.

Das Ergebnis?

Unser Umsatz für Vergaserreparatursätze steigt jährlich ? (toller Nebeneffekt für uns ?).

Jetzt mögen einige sagen, dass sie noch nie Probleme mit dem Kraftstoffsystem hatten und so ein Zusatz einfach nichts bringt. Das Problem an der Sache ist, dass diese ganzen Folgen in der Regel erst später kommen, wenn das Bike älter wird oder auch nach längeren Standzeiten. Hat der Fraß im Vergaser oder im Ansaugtrakt erst einmal begonnen, ist es nur noch eine Frage der Zeit. Ein weiterer negativer Effekt vom neuem Alkohol-Bio-Sprit ist, dass Wasser angezogen wird. Nicht selten ist ein unruhiger Motorlauf die Ursache eines kleinen Wassertropfens, der vor der Einspritzdüse oder Vergaserdüse "tanzt". FSP bindet Wasser und so kann dieses zusammen mit dem Benzin im Brennraum verbrannt werden.

FSP reinigt das gesamte Kraftstoffsystem, versiegelt Oberflächen, bindet Wasser und fördert eine bessere Verbrennung. Ein kleiner Luxus, den man seinem Bike gerne mal gönnen kann. Ihr trinkt doch bestimmt auch mal gerne zwischendurch ein leckeres Bier, oder? ?

Reifen des Motorrads prüfen

Als nächstes sollte der Reifendruck und das Reifenprofil geprüft werden. Den Reifendruck bitte im Handbuch oder hier auf unserer Seite unter den technischen Daten nachschlagen. Die Reifenprofiltiefe beim Motorrad muss mindestens 1,6mm betragen - darunter ist der Reifen auszutauschen!

Auch wenn der Reifen älter wird, sollte man ihn austauschen. Ab 4-6 Jahren kann die Gummimischung so weit verhärtet sein, dass ein Austausch Sinn macht.

Achtung: In einigen Reifen sind in den Profilrillen im Rillengrund kleine Erhebungen eingearbeitet. Bei den meisten Motorradreifen zeigen die TWI's (Abnutzungs-Indikator, Tread Wear Indicator, TWI) jedoch nur eine Restprofiltiefe von lediglich 0,8 mm an - daran könnt Ihr euch also nicht orientieren! Unter 1,6mm gibt es übrigens einen Punkt in Flensburg, wenn Ihr erwischt werdet. Also lieber rechtzeitig ersetzen. Hier findet Ihr bei uns die Reifenabteilung.

Hebel und Züge prüfen

Jetzt sollten alle Hebel und Züge des Motorrads auf Gängigkeit und Spiel geprüft werden. Ist über den Winter irgendwas festgegangen? Dann kann schon mal der gute alte Joker (Universalölspray) helfen. Aufsprühen, ein bischen kriechen lassen und dann erneut probieren.

Geprüft werden sollten: Der Gasgriff, Kupplungshebel, Schalt- und Bremshebel.

Flüssigkeiten des Motorrads beim Auswintern überprüfen - Teil 1

Nun solltet Ihr das erst Mal prüfen, ob irgendwo am Motorrad Flüssigkeiten ausgetreten sind (wenn man das nicht schon an einer Pfütze unter dem Motorrad sehen konnte). Also einmal einen Rundumblick um das Motorrad werfen.

Dann, soweit möglich, die Flüssigkeiten auf die korrekten Füllhöhen prüfen.

Batterie und Verbraucher/Elektrik

Dann folgt die Batterie. Ihr habt sie ja sicher über Winter ausgebaut und regelmäßig geladen, oder an einem Erhaltungsgerät hängen gehabt? Nein? Dann könnte es gut sein, dass Ihr nicht mehr starten könnt... die Batterie ist tiefenentladen! Dann bieten wir hier ein breites Sortiment an günstigen, aber zuverlässigen Motorradbatterien ;-)

Ansonsten geht es hier weiter - nächster Schritt: Batterie einbauen und anklemmen. Jetzt wird Fern- und Abblendlicht geprüft, die Rückleuchte, Bremslicht, Blinker und Hupe.

Wenn das alles passt, wird die Zündung eingeschaltet. Kurz warten - jetzt müssen sich die Motorsteuerung und andere Bauteile ggf. erst einmal neu "kennenlernen".

Das Motorrad starten

Optional: Vor dem ersten Startversuch Zündkerzen kontrollieren. Habe ich persönlich noch nie gemacht, einige sagen, man sollte es tun. Ich denke, jeder kennt sein Bike gut genug, um sagen zu können, ob die Zündkerzen gerne mal Probleme machen - oder eben nicht. Entsprechend muss jeder für sich selber entscheiden, ob das not tut. Wenn man nie Probleme hatte, kann man diesen Schritt getrost weglassen.

Jetzt kommt der beste Moment des Tages - Ihr könnt das erste Mal den Motor starten. Lasst ihn eine kurze Weile im Leerlauf laufen. Öldruck okay? Checkt die Öldrucklampe. Dann könnt eine erste Testrunde um den Pudding drehen. Ist die Federung bzw. die Gabel eures Bikes in Ordnung? Fühlt sich alles "richtig" an?

Bei ABS-Fahrzeugen darauf achten, dass die ABS-Kontrollleuchte nach dem Start erlischt.

Flüssigkeiten überprüfen Teil 2

Wenn Ihr die erste Runde absolviert habt, stellt Ihr euer Motorrad erst einmal wieder ab. Jetzt werft Ihr wieder einen Rundumblick - sind irgendwo Flüssigkeiten ausgetreten? Genauer hingucken solltet Ihr an folgenden Stellen:

Kühler, Entlüftungsschrauben an Bremssätteln, die Gabel (hier auf die Simmerringe achten!), den Stoßdämpfer hinten und die Ölablasschraube.

Dann, nach der ersten Runde, noch einmal alle Flüssigkeiten auf die richtige Füllhöhe prüfen. Dabei solltet Ihr überprüfen: Motoröl, Getriebeöl, Kühl- und Bremsflüssigkeit. Wenn etwas zu wenig drin ist - unter dem Link findet Ihr alle Öle und Pflege- und Betriebsmittel, die Ihr benötigt!

Achtung: Öl nicht überfüllen! Das kann genauso schädlich sein wie zu wenig Motoröl. Also schaut gerne bei uns im Shop bei eurem Modell in den technischen Daten nach der Füllmenge oder einfach im Fuchs Ölfinder.

Durch damit? Dann los! Viel Spaß beim ersten Ausritt der Saison mit eurem Motorrad!

Motorrad-Pflege und Wartung in der Saison - Motorrad Pflegeberater Teil 2

Das Motorrad Einwintern - Motorrad Pflegeberater Teil 3