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Tja, nachdem mir letztens beim 4.ten Lauf der Suzuki Challenge ja ein kleines hoppala passiert war, musst ich vor Rijeka noch sicher gehen das das Pit-Limiter Problem behoben und auch das einzige war.

Die Lenkerstummel problematik hab ich ohne lang nachdenken gelöst in dem ich andere Schellen bestellt und montiert hab die nicht so weit unten am Gabelholm geklemmt werden müssen um mir ein gutes Gefühl und Sitzposition  zu vermitteln. Normalerweise wären eine höhere  Position angenehmer zum fahren. Das war auch die Empfehlung meines Team Kollegen und der Grund wieso die hohe Version am Anfang des Jahres von mir verbaut wurde. Allerdings muss ich sagen das der Winkel beim Hang-Off dadurch unangenehm und unfahrbar wird … kurz erklärt

Ich brauch beim einlenken in die Kurve den Kontakt zum Tank mit dem aussen liegenden Arm um etwaige Rutscher, Stempler oder sonstige Unruhen im Fahrwerk mit zu kriegen. Mit den hohen Schellen wird der Winkel am Handgelenk auf der Innenseite aber so extrem das ich dann zB. in rechts Kurven kein Gas geben/halten kann.

Dieses mal bin ich von unserem Team als einziger angereist, allerdings hatte ich mir im Vorhinein schon mit Freunden die ich am Anfang der Saison in Brno näher kennen gelernt hatte eine Boxenunterkunft vereinbart 🙂 Danke nochmals hier and die witzige und gut durchgemischte Gruppe mit der es immer sehr lustig ist.

Der erste Turn war eigentlich nicht so schlecht. Die Position der Stummel musst kurz noch korregiert werden aber alles in allem war der Wechsel gut, trotzdem waren es nur zwei Runden. Im zeiten Turn fuhr ich schon 2:16 aber es war nur eine Runde drin weil … mal kurz zurück gespuhlt … beim rausfahren des zweiten Turns sah ich in einer der letzten Boxen eine BTR Kollegen (Michi H), selbiger versuchte die Boxengasse zu verlassen nach dem ich die erste gezeitete Runde hinter mir hatte und gerade über den Zielstrich fuhr. Am ende der Geraden wurde schon die Gelb Flagge gezeigt und nach dem ersten Hügel wars dann schon Rot. Wie sich nachher heraus stellte, wollte Michi H gerade rausfahren und als er ganz aussen an der ersten Kurve dahinfuhr hörte er von hinten ein schlitterndes Motorrad. Wäre noch nicht weiter dramatisch gewesen da er ja langsam unterwegs war, also versuchte er auszuweichen, leider hatte sein Hintermann das gleiche vor und wählte auch die selbe Richtung zum ausweichen, was dann dazu führte das drei Motorräder statt nur einem in der ersten Ecke lagen.

Der rest des Vormittages war dann gelaufen und Qualifying war auch vorbei. Egal dachte ich mir mit Startplatz 5 in der 1000er Klasse jetzt nicht unbedingt das schlechteste Qualifying …

was ich noch erzählen muss, in der Woche vorher hatte es schwere Unwetter gegeben am Slovakia Ring und die Hauptanzeige sowie Ampelanlage waren Aufgrund eines Blitzeinschlages defekt. Das hatte neben des nervigen Effekts keine Uhrzeit angezeigt zubekommen auch den Einfluss auf das Startprozedere, das somit mit Flagge gestartet wurde.

Also raus zur Sighting Lap und eine Warmup Lap gedreht. Beim Start schaute alles auf das erste Streckenposten Häuschen an der linken Seite und Clemens war die Grüne Flagge Fee. Sowie ich den grünen Lappen blitzen sah startete ich los … doch …uuuuups … abgewürgt, zumindest konnte ich keinerlei anderen Grund finden warum es dunkel wurde im Cockpit.

Jetzt heisst es konzentrieren, Hand heben damit die Streckenposten mitkriegen das was nicht stimmt. Ich denk noch, na gut fährst Du halt hinten nach aber sicherheitshalber lieber den Kopf einzie…. bummm. Ich hatte diesen Gedanken noch nicht ganz ausgedacht knallte mir von hinten eine 1000er ins Heck.img_20160726_163901

Mein Motorrad und ich wurden zwischen 3-5m nach vorne Katapultiert und landeten auf der rechten Seite am Boden. Was ich im Nachhinein als grosses Glück betrachte, ich stand in Startreihe 2 und es waren 40+ Starter, also mindestens 8 weitere Reihen Motorräder von hinten, und es wurde kein weiterer Kontakt mit einem fremden Motorrad verzeichnet an meinem Körper. Ich lag also da unter meinem Motorblock mit dem rechten Fuss und war leicht verdreht dank 180PS Turboboost und alles was ich konnte war die rechte Hand in den Himmel zustrecken um Hilfe ist notwendig zu signalisieren.

Das klingt waaaaahnsinnig professionel, in Wahrheit war es aber eher mehr das hilflose herumgefuchtel eines am Rückenliegendem Käfers.

Nachdem mir dann nach gefühlten Stunden die Streckenposten endlich das Motorrad vom Fuss hoben und ich mich drehen und aufstehen konnte, schmerzte klarerweise mal der rechte Fuss. Von heftigen Fluchanfällen begleitet auf der Start-Zielgeraden herum humpelnt fragte mich dann eine Damen der Streckenposten ob ich eine Arzt benötige … nicht böse sein aber solang ich mich irgendwie selber bewegen kann, tu ich das auch und meine bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, das mit Ärzten die Deutsch sprechen einiges einfacher geht im Krankenhaus.

Der 1000er Fahrer stand dann irgendwann mit zwei seiner Kumpels neben mir beim NotAusgang der Start-Ziel und seine Freunde gaben im Vollgas von links und rechts  und gleichzeitig … hast ned gsehen, der hat eh gleich die Hand ghoben … und so. Als ich aber in seine Gesicht schaute wusste ich das, das alles völlig ins leere ging. Ein kleines cut oberhalb seiner rechten Augenbraue bestätigte mir, das er wohl einen grossen Teil seiner Beschleunigung mit dem Kopf abgebremst hatte.

Irgendwann sagte ich dann, sie sollen Ihn jetzt in Ruhe lassen und versuchte Ihm nur einen Satz mitzugeben „beim nächsten mal, einmal mehr schauen … und jetzt vergiss es wieder das es passiert ist“

im onboard Video ist ersichtlich das es ca. 2.5 Sekunden dauerte von Grün bis zum Crash. Viel zu kurz um da auch nur irgendwie  auf Flaggensignale oder ähnliches zu reagieren. Ich behaupte sogar, das wäre jedem so passiert der die gleiche Richtung beim Starten eingeschlagen hätte wie dieser Fahrer und hätte er zwei Schweisstropfen mehr auf der rechten Stirnseite gehabt wäre er vorbei gefahren.

So, wie so oft schon … Bilanz des ganzen

  • Hinterrad Felge zum wegschmeissen
  • Hintere Verkleidung hinüber
  • Vordere Verkleidung angescheuert
  • linke Fussraste abgebrochen
  • Tankhaube gebrochen
  • linker Lenkerstummel angescheuert

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und beim mir hat sich dann folgendes herausgestellt … als ich von der Strecke humpelte spürte ich eine Schmerz in der linken Schulter sowie meinen linker Daumen der sich meldete (Ski Daumen heisst es, wenn die Sehne überdehnt ist).

Besagte Freunde und ein paar vorbei laufende Fahrer halfen mir noch am Ring die Hinter Felge gegen die zweite zu tauschen damit zumindest ein normales schieben des Motorrads möglich war. Beim schrauben merkte ich schon das die Schulter ziemlich lediert war und ich tippte auf Schlüsselbein da Krafteinwirkung quasi nicht möglich war. Nachdem ich das Leder runter hatte musste ich das Schlüsselbein aber ausschliessen da ich die Schulter noch bewegen konnte. Das ist mit eine gebrochene Schlüsselbein aber nicht möglich da jegliche Bewegung schmerzt.  Im Krankenhaus wurde mir dann ein „explodiertes Schultergelenkt“ diagnostiziert. Das heisst ungefähr das halt nichts mehr so ausschaut wie man das erwartet. Das Gelenk ist nicht mehr in der Kapsel und alles schaut einbischen aus wie bei einer Explosionszeichnung (viel Freiraum zwischen Gelenkspfanne und Gelenk und so weiter)

Zu meinem Glück war der Rechte Fuss (Mittelfuss) nicht gebrochen sondern nur stark geschwollen und beleidigt. Auch der Daumen wurde vom Doktor als lediert bezeichnet. Als er mir sagte das er schienen wollte, fragte ich Ihn ob das wirklich notwendig wäre da ich selbiges schon vor einem Jahr hatte und über den Verlauf nicht begeistert war. Das bereits ein vorrausgehender Schaden bestand, änderte die Meinung des Arztes und wir waren uns einig, ihn zu belassen wie er war.

Die Schulter wurde mit einer Schlinge stabiliert und in der darauf folgenden Woche, sollte ich beim Spezialisten vorsprechen um die OP Besprechung zu machen. Zu meinem Glück war der Spezialist selbst Motorrad Fahrer und meinte, es wäre nicht genug um sinnvoll zu Operieren und schmerzen und eine Dippel, würde ich sowieso zurückbehalten. Also Feuer frei für Rijeka und dem 5ten Lauf der Suzuki Challenge in einer Woche … aber dazu mehr im nächsten Blog … wäre ja nicht so das dort alles perfekt gelaufen wäre 🙂

 

Author Michael Lang

Ich bin 38 Jahre alt und fahre aktiv im Hobby Race Bereich seit 2008. Angefangen mit einer ZX636 Baujahr 2005 hab ich beim zweiten mal Ring fahren am Pannonia Ring den typischen Anfaenger fehler in der zweiten Kurve gehabt und mir auch schwer wegetan dabei. Seit dem fahre ich nach dem Leitsatz um so tiefer man faehrt (Schraeglage/Hang-off) um soweniger tief faellt man :)

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