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Ein leidiges Thema in der Hobbyracing Welt ist definitiv die Frage, wie man am besten das Bike zur Rennstrecke bekommt. Zu Anfang versucht mans gern auf eigener Achse, doch man stellt hier schnell fest, dass das so ziemlich der schlechteste Weg ist, auch wenn es sich einfach anhört. Eingeschränkte Reifenwahl, körperliche Anstrengung und so gut wie nichts an Equipment mitnehmen zu können, sind nur ein paar von vielen Nachteilen.
Wie also kommen Mensch und Maschine am besten hin zur Rennstrecke?

Die Antwort auf diese Frage ist sehr individuell und hängt neben dem eigenen Geldbeutel natürlich auch von den Vorlieben und der Leidensfähigkeit des Einzelnen ab. Deshalb möchte ich hier einfach nur die Möglichkeiten aufzeigen, die dem Durchschnittsverdiener zur Verfügung stehen:

  1. Der offene Motorradanhänger mit Schienensystem
    Diesen gibt es bereits neu für etwas über 700 Euro für die Zuladung von einem Motorrad zu kaufen. Je mehr Schienen bzw. Motorräder geladen werden können und je mehr Ausstattung (Bremse, Zweiachser, Absenkbar etc.) desto höher ist der Preis. Sicherlich eine der günstigsten Varianten, aber auch hier gibt es Nachteile. Zum Einen ist das Motorrad ungeschützt vor Umwelteinflüssen, zum Anderen bleibt kaum Platz um noch weitere Utensilien unterzubringen. Außerdem ist der Anhänger nur für den Motorradtransport geeignet und kann im Alltag nicht weiter genutzt werden.
    Persönliche Empfehlung: Nur für Leute, die wenige Male im Jahr auf die Rennstrecke fahren und optimalerweise schon über einen Kombi mit Anhängerkupplung verfügen. Hier fehlt einem sonst schnell der nötige Stauraum für Utensilien.
  2. Der Koffer- / Planenanhänger
    Der Koffer ist etwa 1000 bis 1500 Euro teurer als der Anhänger mit Schiene. Er bietet dafür die Möglichkeit von Zuladung und kann auch noch als Schlafplatz dienen. Außerdem steht das Motorrad vor Umwelteinflüssen geschützt. Ein etwas höherer Kraftstoffverbrauch ist durch die größere Angriffsfläche zwar gegeben, die Komfortvorteile überwiegen das jedoch.
    Persönliche Empfehlung: Eine gute Alternative zum Schienensystem. Den zusätzlichen Stauraum wird man auf Dauer nicht missen wollen. Außerdem kann man sich ggf. die Hotelkosten oder gar das unbequeme Zelt sparen.
  3. Der Pferdeanhänger
    Vielfach sieht man auf den Rennstrecken auch umgebaute Pferdeanhänger. Der Stauraum ist hier nochmals größer als bei den meisten Kofferanhängern. Vor allem wenn man in den Pferdeanhänger noch eine zweite Ebene einbaut. So kann man sich z.B. im unteren Teil Platz für zwei oder gar drei Motorräder lassen und im oberen Teil einen Schlafplatz einrichten.
    Persönliche Empfehlung: Der nochmals erhöhte Stauraum macht vor allem Sinn, wenn man zu Zweit an die Rennstrecke fährt oder auch ein Zweitmotorrad und viele Utensilien mitnehmen möchte. Hier muss man individuell abwägen, wie viel Platz man benötigt.
  4. Der Camper
    Neben den bereits aufgeführten Anhängern existieren auch Wohnwagen speziell für den Motorradtransport. Für gebrauchte Modelle zahlt man ab 3000 Euro. Dafür bekommt man für Rennstreckenverhältnisse sehr guten Komfort und kann z.B. Familienurlaub mit dem Rennstreckenbesuch verbinden.
    Persönliche Empfehlung: Gerade Leute, die sowieso ein Fable fürs Campen haben und über Familie verfügen, können hier glücklich werden.
    Alle Hänger haben den Nachteil der Rangierbarkeit / Parkmöglichkeit sowie die Begrenzung von 80 km/h bzw. 100 km/h.
  5. Der Transporter
    Definitiv eine der beliebtesten Lösungen ist der Motorrad Transporter. Hier gibt es einen breiten Markt an möglichen Fahrzeugen und unzählige Varianten. Für ein Fahrzeug mit 2 Jahren TÜV muss man ab etwa 3000 Euro rechnen. Der Transporter bietet viele Vorteile: Bei Fahrten zu zweit, bei denen noch mehr Stauraum benötigt wird, ist die Vergrößerung mit einem Anhänger möglich. Ersetzt man seinen bereits bestehenden Alltagswagen durch einen Transporter ergeben sich weitere Synergieeffekte: Es wird kein zusätzlicher Stellplatz benötigt und die Mehrkosten halten sich im Rahmen, gerade wenn sowieso ein Fahrzeugwechsel in naher Zukunft geplant ist. Ebenfalls entfällt die Geschwindigkeitsbegrenzung im Hängerbetrieb, was schnelleres Reisen möglich macht.
    Persönliche Empfehlung: Ich empfehle jedem, der mehr als 2 mal im Jahr zur Rennstrecke fährt über die Anschaffung eines Transporters nachzudenken. Gerade auch, wenn man mit dem Gedanken an ein Wintertraining im Süden Europas spielt. Es gibt viele, die absolut alltagstauglich sind und sich auch hier bewähren.
  6. Das Wohnmobil
    Hier handelt es sich im wesentlichen um umgebaute Transporter der Sprinterklasse. Wer mit echtem Wohnmobil und Motorrad unterwegs sein möchte, nutzt meist einen Anhänger. Natürlich gibt es auch entsprechend wuchtige Wohnmobile, die ein Motorrad laden können. Diese liegen aber selbst gebraucht schon im mittleren 5-stelligen Bereich und scheiden damit für die meisten als Option aus.
    Persönliche Empfehlung: Wer seinen Alltagswagen behalten möchte und sich zusätzlich nur für Rennstreckenbesuche ein Wohnmobil anschaffen möchte, kann mit umgebauten Transportern glücklich werden. Da Wohnmobile ähnlich wie LKWs nach Gewicht besteuert werden, kann sich hier die Anschaffung eines hubraumstarken Dieselfahrzeugs bezahlt machen.

In diesem Sinne, Gas ist rechts

Euer Philipp #14

Author Philipp Wiehe

Motorradfahrer, Schrauber und Hobbyracer aus Leidenschaft. Ein Leben ohne zwei Räder ist kein Leben.

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Join the discussion One Comment

  • Taz sagt:

    Zu Punkt 1.
    hab ich bedeutend bessere Erfahrungen mit Plattform-Anhänger gesammelt.
    Dazu eine Aufnahme fürs Vorderrad (Wippe o. A.) und eine klappbare Auffahrrampe mit leichtem Bogen.
    Der Vorteil ist, daß man das Motorrad rauf fahren kann, dabei mit den Füßen auch einen sauberen Stand hat und es ganz allein verzurren kann.
    Ein kleines Brettchen unter dem Seitenständer erleichtert das Verzurren dabei.

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