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Nach nun knapp 2 1/2 Jahren Rennstrecke habe ich mir so einige kleine Routinen angeeignet, die mir das Leben an und auf der Strecke leichter machen. Denn ein geordneter Tag heißt gleichzeitig volle Konzentration auf das Wichtigste – Motorrad fahren. In Part 1 dieser kleinen Serie beziehe ich mich auf den richtigen Start in den Tag.

Direkt nach dem Aufstehen: Reifenwärmer an

Da bei den meisten Trackdays oder Rennen der Zeitplan morgens recht straff gestaltet ist, kommt das (für mich) Wichtigste meistens zuerst. Und zwar die Reifen auf Temperatur bringen. Je nachdem wann man aufsteht und in welcher Gruppe man fährt kann man das natürlich auch zu einem anderen Zeitpunkt machen. Wichtig ist aber, dass die Reifenwärmer mindestens 45 Minuten, besser eine Stunde laufen sollten bevor man auf die Strecke geht.  Je nach Reifenhersteller (z.B. bei Dunlop) ist noch längeres Vorheizen nötig.

Ganz wichtig: Frühstück

Um sich für den Tag gut zu rüsten, ist ein ordentliches Frühstück die beste Grundlage. Bei mir gibt’s hier klassischerweise Müsli mit Milch oder Joghurt, eine Banane oder einen Apfel und viel Wasser. Das ist schnell gegessen, gibt dem Körper viele wichtige Nährstoffe und Energie für den Tag. Das Obst kann man sich auch ganz einfach mit zur morgendlichen Fahrerbesprechung mitnehmen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wichtig hier: bloß nicht zuviel essen, mit einem schweren Magen fährt es sich nicht gut.

Reifendruck prüfen

Hauptsächlich solltet Ihr den Reifendruck vor dem Anstecken der Reifenwärmer oder am Vorabend einstellen. Die Hersteller geben für gewöhnlich einen Kaltdruck an. Nachdem die Reifen mittlerweile ordentlich vorgeheizt sind, kann man nochmal überprüfen ob der Druck in die richtige Richtung geht. Um den richtigen Druck zu wählen, informiert euch vorher darüber was eure Reifen brauchen.

Warm-Up für Körper und Maschine

So etwa eine halbe Stunde vor meinem ersten Turn lasse ich mein Motorrad schon einmal warm laufen. Wenn die Wassertemperatur ca. 80-85 Grad erreicht, wird das Aggregat wieder ausgeschaltet und die Wärme kann sich im gesamten Motorblock verteilen. Mit kleinen Gasstößen kann man dafür sorgen, dass etwas mehr Öl Richtung Nockenwellen transportiert wird als im reinen Standgas.

Doch nicht nur die Maschine will gut vorbereitet sein, auch man selbst sollte sich auf Betriebstemperatur bringen. Sonst kann es durchaus schnell zu Krämpfen kommen, die sich dann durch den ganzen Tag ziehen. Und sowas kann man eher schlecht gebrauchen. Wie man sein Warm-Up gestaltet ist sehr individuell. Meins besteht aus 200-400 m leichtem Joggen, High Knees, ein paar Kniebeugen, Kreisen der Arme, ein paar Liegestütz und etwas Dehnen der Beine und Hüfte.

Sollte eine Muskelgruppe bei euch zum Verkrampfen neigen, dann versucht diese gezielt bei eurem Warm-Up einzubauen.

Los geht’s

Nach erfolgreichem Warm-Up steht der erste Turn mittlerweile bevor. Zeit sich in den Lederkombi zu schälen und sich mental auf den ersten Turn vorzubereiten. Das kann vieles umfassen: die Strecke nochmal im Kopf durchgehen oder Dinge vom eventuellen Vortag durchgehen um sie gezielt zu verbessern oder darauf zu achten.

Kurz vor dem Turn wird das Motorrad angeschmissen, Helm und Handschuhe angezogen, Reifenwärmer runter und ab geht’s Richtung Rennstrecke. In den ersten ein-zwei Runden gehe ich etwas langsamer heran, bringe Bremsen, Motor, Fahrwerk und Reifen auf Temperatur und ab dann wird der Hahn gespannt 👊✊🏁

Bis zum zweiten Teil!
Julian

Author Julian Schmidt

26 Jahre alt und verrückt auf alles was zwei Räder hat. Immer auf der Suche nach dem Limit. Seit 2015 auf der Rennstrecke unterwegs. Yamaha R6 RJ15. If in doubt, go flat out!

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