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Als ich Anfang 2018 meine CBR600RR verkauft habe, das Supersport Racing aufgegeben habe und mich dem Supermoto Racing gewidmet habe hatte das vor allem einen Grund : Das liebe Geld!
Niemand den ich kenne spricht so wirklich gern über Geld im Hobby.. schliesslich ist es eine Herzensangelegenheit und man möchte sich nicht durch zu viele Kalkulationen den Spaß an dem Ganzen nehmen.
Trotzdem ist es mit dem Geld eine einfache Sache, entweder schafft man es genug zur Seite zu legen oder eben nicht.
Ich bin nun also zum Supermoto Racing gekommen weil ich es eben nicht geschafft habe mir genug Geld zum Supersport Racing zur Seite zu legen, jedenfalls nicht ohne mir beide Beine dafür auszureißen und auf jeden anderen Spaß im Leben zu verzichten.
Jetzt möchte ich also einmal ein bisschen mit Zahlen jonglieren um euch ein groben Preisrahmen zu geben mit dem man echten Rennsport erleben kann.


Die Grundausstattung:


Die Grundausstattung fängt bei sich selber an, bevor man aufs Motorrad steigt sollte man sich so gut es geht schützen.
Lederkombi, Handschuhe, Stiefel und ein Helm sind offensichtlich das Minimum.
Schnäppchenjäger können hier gebraucht schon mit 300 Euro ein geeignetes Paket bekommen, Wer lieber neu kauft hat eine riesige Auswahl und somit auch Preislich völlig unterschiedliche Möglichkeiten. Ich versuche deshalb realistische Preise aus dem mittleren Preissegment zu nennen:
– Lederkombi ca. 600Euro
Handschuhe ca. 80Euro
– Stiefel ca. 200Euro
– Helm ca. 150Euro
Erweiterte Grundausstattung:
Da Racing eine Risikosportart ist und wir alle gern unseren Lebensabend ausserhalb von Rollstuhl u.ä genießen wollen empfehle ich jedem zusätzlich:
Rückenprotektor : ca 80Euro
– Nackenschoner (Neckbrace) ca. 150Euro
– und im Idealfall noch ein Brustpanzer ca. 60Euro

Als nächstes Braucht es natürlich ein Motorrad.
Man kann natürlich keine pauschale Aussage treffen was ein Motorrad kostet aber es sei gesagt: mit einem Günstigen Motorrad hat man häufig als Amateur einen befreiteren Geist und dadurch mehr Freude als mit der Ultimativen Rakete.
Jedenfalls bekommt man eine einfachere, gebrauchte, alte Supermoto schon ab ca 1500 Euro
Eine Gut ausgestattete und konkurrenzfähige gebrauchte ab ca 3500 Euro
und eine Nagelneue, fahrfertige Supermoto wie eine Husqvarna FS450 oder eine TM450 SMX gibt es ab ca. 10.000 Euro

Meine TM450SMX, Gekauft für 3000Euro

Fahrer und Motorrad sind nun also Bereit, nun muss man allerdings noch zur Rennstrecke kommen, ob man mit dem Motorrad nun in der S-bahn zur Strecke fährt, mit Anhänger oder sogar im Transporter, muss man selbst wissen. Gegeben man hat ein Auto mit AHK so kostet ein Mietanhänger am Tag etwa 15 Euro.


Supermoto | Auf der Rennstrecke:


Sollte man dann noch eine benzinfeste Unterlage mitbringen, für den Anfang tut’s da der Fußabtreter der beim Nachbar unbewacht vor der Tür liegt, der angehende Profi kauft sich einen höchst offiziellen Motorsport Teppich für ab 60Euro.
Eine Luftpumpe sowie ein geeichter Luftdruckprüfer sollten immer dabei sein kostet je ab ca 15 Euro.
Je nach Vertrauen in die technische Vorbereitung und Zuverlässigkeit des Bikes sollte man mehr oder weniger Werkzeug, Kabelbinder, Tape und WD40 dabei haben.
Ein (voller) Benzinkanister ist auch Sinnvoll da man meistens mehr als einen Tank verbraucht.
Für den Komfort noch ein Campingstuhl und ein Zelt um nicht zwischen den Fahrten in der Sonne zu verglühen oder im Regen einzuweichen.
Ein Satz Reifenwärmer für die, die keine Zeit verschwenden wollen mit Reifen warmfahren.

Die Laufenden Kosten für Supermoto Racing:


Teilnahmegebür für ein Tag auf der Rennstrecke ohne Eventagentur ca. 30Euro.
mit Eventagentur ab ca. 60Euro
An einem durchschnittlichen Tag fährt man vielleicht 2-3 Betriebsstunden aufs Motorrad,
Pro Betriebsstunde sollte man ungefähr Rechnen :
– Benzin : ca 6Euro
– Bremsverschleiß ca: 2 Euro
– Motor Servicekosten ab ca: 8 Euro
– Reifenverschleiß ab ca: 15 Euro

Ein Satz Slicks kostet etwa 300 Euro, Hält aber auch einige Zeit

Die Risikokosten:


Für mich gab es einen ganz entscheidenden Kostenpunkt, der für mich das Supermoto Fahren so genial macht. Ich nenne es mal die Risiko-Kosten.
Jeder den das Racingvirus gepackt hat geht auf die Rennstrecke um seine eigenen Grenzen herauszufordern. Und jeder der an seinen Grenzen arbeitet wird früher oder später darüber hinausgehen und Stürzen. Erfahrung ist auch die Summe aller Misserfolge. In jedem Fall hat man auf der Rennstrecke ein ungleich geringeres Verletzungsrisiko, trotzdem ist jeder Sturz eine Belastung für Mensch und Maschine. Beim Supermoto reden wir von Durchschnittsgeschwindigkeiten um die 60KM/h bei einem Motorradgewicht von ca. 110Kilo. Bei einem Sturz wirken also relativ zu Supersportlern, die durchschnittlich zwei bis drei mal so schnell sind und gut 50% mehr wiegen, deutlich geringere Kräfte, die somit auch zu geringeren Beschädigungen an Mensch und Motorrad führen. Dazu kommt, dass Supermotos recht stabil gebaut sind und wenig fragile Teile besitzen, somit sind die Mehrheit der Stürze beim Supermoto unproblematisch und für ein paar Euro ist alles wieder gerichtet. Ich zum Beispiel habe bei meinen bisherigen 7 Stürzen auf meiner TM450 nie mehr als 10Euro Schaden angerichtet. Klar, wenn man jedes Teil mit Kratzer austauschen will kommen auch schnell riesige Summen zusammen aber wer will das schon..

Kosten für Supermoto Racing – Zusammengefasst:


Geht Supermoto fahren,
vom gelangweilten Fußgänger bis zum heroischen Motorradrennfahrer!
schon ab ca. 400Euro für eine gute gebrauchte, völlig ausreichende Grundausstattung,
ein Rennmotorrad für um die 2000Euro reicht für den Anfang allemal, und mit bisschen nett rumfragen findet man bestimmt Anschluss aus der Umgebung der einem mit gutem Rat und Transporter hilft die ersten Schritte auf der Strecke zu meistern.
Bei entsprechendem Ehrgeiz kann es natürlich schnell auch sehr teuer werden aber um Spaß zu haben muss es nicht teurer sein.

Author Julian Schweitzer

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