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Gute zweieinhalb Monate ist es her, dass mein Kumpel Jochen und ich die Flagge von Motorrad-Ersatzteile24.de unter dem Namen „Keszler Endurance Motorsport“ beim Hafeneger Endurance Event hochhielten. Das zweistündige Rennen konnten wir mit einem guten 5. Platz abschließen.
Dabei fielen mir die Unterschiede zum Sprintmodus wieder einmal auf:

Sprintmodus

Beim Sprintrennen geht die Ampel aus und von da an geben die Fahrer im Starterfeld die nächsten 15-20 Minuten alles was sie im Petto haben und gerne auch noch etwas mehr. Als Fahrer merkt man deutlich, dass hier die Ellbogen weiter ausgefahren werden, als es beim freien Fahren der Fall ist. Da kann es auch schon mal zu einem Harakiri Überholmanöver kommen. Und Hobbyfahrer sind eben kein Profis und verschätzen sich dann doch schon mal eher und sehen manchmal eben Lücken, wo keine Lücken sind.
Der Adrenalinrausch ist hier natürlich extrem, gerade wenn man einen Spielkameraden gefunden hat, mit dem man es ordentlich krachen lässt (nur eben hoffentlich nicht tatsächlich). Solche Rennen bleiben im Gedächtnis und es gibt nicht viele Momente im Leben die das toppen können.

Endurancemodus

Bei Endurance Rennen läuft das alles ein bisschen anders. Die meisten Fahrer hatten eben nicht nur Singen und Klatschen in der Schule und wissen, dass es sich lohnt ein risikoarmes Überholmanöver ein paar Kurven später einem Zeitgewinn von 1-2 Sekunden vorzuziehen. Dieser macht sich bei einer zweistündigen Distanz schließlich selten bemerkbar. Sicherlich spielt auch der Teamkamerad eine Rolle bezüglich der eigenen Risikobereitschaft. Wer erklärt schon gerne, dass er das Rennen gerade aus Übermut im Kies versenkt hat ?
Aber es gibt noch weitere Merkmale als nur den Fahrstil. Bei den meisten Anbietern erhält man viel Fahrzeit für vergleichsweise wenig Geld. Außerdem können Taktikschlümpfe und Kreative sich bezüglich der Boxenstopps richtig ausleben, gerade wenn es sich um die Königsdisziplin mit einem Motorrad pro Team handelt. Und nicht zuletzt lässt sich die eigene Familie als Signalgeber, Boxencrew etc. einbinden, quasi Rennsport für die ganze Familie.
Natürlich gibt es auch Schattenseiten: Wer mit dem Messer zwischen den Zähnen auf Bestzeitenjagd geht, wird nach einigen Runden feststellen müssen, dass er meist mehr Zeit verliert, als er am Anfang gewonnen hat. Der Körper macht das Fahren am Limit eben nur begrenzt mit. Und sobald sich Routine einschleicht und gegen Rennmitte/-ende die Konzentration nachlässt – gerade bei sommerlichen Temperaturen – steigt natürlich das Sturzrisiko.

Trotzdem habe ich den Eindruck, dass sich Endurance unter den Fahrern immer größerer Beliebtheit erfreut und das kann ich sehr gut nachvollziehen.

In diesem Sinne
Gas ist rechts

Euer Philipp #14

Author Philipp Wiehe

Motorradfahrer, Schrauber und Hobbyracer aus Leidenschaft. Ein Leben ohne zwei Räder ist kein Leben.

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