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So, oder ähnlich lässt sich mein vergangenes Wochenende wohl trefflich beschreiben. Triumph Challenge Lauf 3 und 4 standen auf dem Programm. Die Wettervorhersage ließ Saunafanatiker vor Entzückung grunzen: Wolkenlose 38 Grad standen auf dem Tacho. Gastiert haben wir in Hockenheim und zwar auf der umstrittenen Highspeed Grand Prix Variante. Umstritten deshalb, da die Version mit der Parabolika eher für den Automobilsport ausgelegt ist und dort mit Motorrädern schon schwere Unfälle passiert sind. 
Man muss sich das so vorstellen, dass man dort mit Höchstgeschwindigkeit – was in der 600er Klasse immerhin ca. 260km/h entspricht – eine dauerhafte leichte Linkskurve runterbrettert. Nur um sich am Ende einer etwa 170° umfassenden, sehr engen Haarnadelkurve – Kurvengeschwindigkeit ca. 30 km/h – gegenüberzusehen. Der Bremsvorgang ist entsprechend intensiv und die Wahl des richtigen Bremspunkts wird zum allumfassenden Geschicklichkeitsspiel. Macht schon irgendwo auch Spaß, aber wenn der Hintermann sich verbremst, hat man gute Chancen, dass er einem voll in die Seite knallt und das tut weh.
Aber genug vom pikanten Streckenlayout und zurück zum Wesentlichen: Im Gegensatz zu sonst gab es einen fliegenden Start. Auch hier herrschte im Vorfeld schon hier und da Diskussion und leichter Unmut im Fahrerfeld. Ich ließ es erst einmal auf mich zukommen und fand es auch garnicht so schlecht, auch wenn ich mich für einen einigermaßen guten Starter halte und ich so diesen Vorteil nicht ausspielen konnte.
Hatte ich den ersten fliegenden Start in meinem Leben gerade hinter mich gebracht, war unten in der bereits beschriebenen Haarnadelkurve auch schon wieder Schluss mit der Rennerei: rote Flagge. Wohl aufgrund eines Unfalls in Kurve drei. Soweit ich weiß ist dem Fahrer zum Glück nichts wirklich ernsthaftes passiert.
10 Minuten später folgte der Restart. Ich verlor am Start zwar einen Platz, fand jedoch nach und nach ins Rennen, so dass ich ein bisschen nach vorne kam. In der zweiten Rennhälfte kam es dann zu einem erbitterten aber fairen Zweikampf. Wir schenkten uns nichts und ein paar Kurven vor Rennende konnte ich mich dann schließlich durchsetzen, so dass ich vor meinem Kontrahenten ins Ziel kam. Mit Platz 18 war ich zwar nicht in den Punkterängen, aber trotzdem schon recht zufrieden konnte ich meine Zeit aus dem Vorjahr doch um 7 (!) Sekunden verbessern. So ein Jahr Triumph Challenge macht halt doch eine Menge aus.
Das zweite Rennen lief für mich noch etwas besser, da ich mich aus vielen Rangeleien heraushalten konnte und die von der Hitze schon gut durchgebratenen Gegenspieler einige Fehler machten. Aber auch hier wurde es am Ende noch einmal sehr spannend. Ich konnte mich mit einem Fahrer messen, der normalerweise weiter vorn im Feld zu finden ist, jedoch gesundheitlich angeschlagen und damit langsamer als sonst war. Das hielt ihn aber nicht davon ab mir gehörig Parolie zu bieten und bei der Zieldurchfahrt konnte ich nicht sagen, wer den nun diesen Zweikampf gewonnen hatte. Das erfuhr ich erst später als ich die Ergebnisse Liste sah: Ich hatte mit 5 Tausendstel (!) die Nase vorn. Und es kam noch besser: Irgendwie hatte ich es geschafft auf Platz 13 vorzufahren !
Ein wirklich gutes Wochenende für mich, hoffentlich geht es so weiter.

In diesem Sinne, Gas ist rechts !

Euer Philipp #14

Author Philipp Wiehe

Motorradfahrer, Schrauber und Hobbyracer aus Leidenschaft. Ein Leben ohne zwei Räder ist kein Leben.

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