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Ein sehr anstrengendes Wochenende lag mit dem Trip nach Kroatien vor dem RCS-Racing.

Die zur Zeit geltenden Spritpreise sprengen auch beim RCS-Racing Team etwas das Budget für die Saison. Da aus beruflichen Gründen dieses Jahr keine Race-Urlaubs Kombination im Mai möglich war, musste die Fernreise nach Rijeka in Frage gestellt oder zumindest anders gemanagt werden. Das Team entschied sich daher auf das Motorhome zu verzichten und den Trailer mit dem Dienstwagen des Teamchefs nach Kroatien zu ziehen (Danke an den Dax-Konzern für das Spritsponsoring). Eine Box am „Automotodrom Grobnik“ hatte man hinsichtlich möglicher kritischer Windverhältnisse eh beim Veranstalter der International Sidecar Trophy reserviert. Trotz 2 Hotelzimmer für Zwischenübernachtungen sowie einer Pension nahe der Rennstrecke sparte das Team ca. 600 Euro Travel-Costs, welche allerdings bis zu dem Trip gen Süden bei den vorangegangenen Reisen im Rahmen der Saison schon zusätzlich verpulvert waren. Leider konnte auch der Teammechaniker nicht mit von der Partie sein, Jürgen Halfter bekam bei seinem neuen Arbeitgeber noch keinen Urlaub für die Rennen in Rijeka.

Nach doch ziemlich entspannter Anreise kam das RCS-Racing Kern-Team am Donnerstag Spätnachmittag am Rennplatz an. Auf der Reise hatte man schon andere Sidecar-Teams überholt oder rasten sehen, einige Trophy Teams hatten den kurzen Zeitraum zwischen den Läufen am Schleizer Dreieck und auf dem „Automotodrom“ gemeinsam auf einem Campingplatz in Slowenien verbracht. Da die Boxengasse erst am Abend bezogen werden konnte, machte man sich ohne den Trailer erstmal auf den Weg zum Einchecken in die Pension. Ein schönes, großzügiges Apartment hatte man gebucht, da zum Reservierungszeitraum die finale Teambesetzung noch unklar war. Beim netten kroatischen Herbergsvater wurden die Ankömmlinge allerdings erstmal zu je zwei Moon-Shine-Schnapsen genötigt und man brauchte anschließend etwas Zeit bis man leicht angeschiggert wieder an die Rennstrecke fahren konnte. Nach dem Einrichten der Box ging es nun erstmal ins Streckenrestaurant. Darauf hatte sich nicht nur das RCS-Racing Team gefreut. Gute Kroatische Landesküche, große Portionen und moderate Preise. In Grobnik braucht es kein extra Team-Catering und auch den Grill kann man getrost zu Hause lassen.

Für das erste freien Training am Vormittag des Freitags versuchte das Team sich nicht stressen zu lassen sondern erstmal wieder den „flow“ auf der Strecke zu finden. Speziell die Beifahrerin musste nach den Erfahrungen am Schleizer Dreieck den Kopf wieder frei bekommen. Man drehte Runde um Runde und kam immer besser mit der schnellen Strecke zurecht.  Beim 1. Zeittraining zwei Stunden später war man schon ganz dicht an den persönlichen Bestzeiten des Vorjahres und somit gespannt was im finalen Zeittraining noch machbar wäre um im Startfeld weiter vorn zu stehen.  Der Plan für die zweite Zeitenjagd war erstmal den flow zu festigen und dann Runde für Runde zuzulegen. Just als die Kohlen aufgelegt werden sollten und man sich mit der Tausender LCR-BMW von „Team Roscher“ das richtige Zugpferd gesucht hatte kam im ersten Streckenabschnitt schon die rote Flagge. Trainings-Abbruch, Mist ! Das Italienische Team „ Ozimo-Racing“ war schwer verunfallt und die Rettungskräfte übernahmen die verbliebene Trainingszeit. Also doch eher hinten als vorn im Grid. Wer jedoch selbst schon Rettungskräfte an der Strecke benötigte, weiß das dann alles wichtiger als ein Zeittraining oder Rennergebnis sein muss. Das RCS-Racing Team wünscht den beiden Piloten jedenfalls gute Besserung und das sie bald wieder dabei sein werden.

Am Samstagmorgen nutzte das RCS-Racing Team das Warmup um sich wieder einzuschwingen bevor es mit dem Supersprint (halbe Punktzahl) das erste mal in die Startaufstellung ging. Der Start in Grobnik ist umso wichtiger, weil der Weg vom Grid bis in die erste Kurve in Rijeka ziemlich weit ist und somit gut für die Tausender im Feld nach vorn zu kommen. Beim Start rutschte Team „Klock-Racing“ dann leider auch durch und man benötigte zu lange um die Tausender wieder hinter sich zu bringen um noch weiter vorn eingreifen zu können. Einsame Runden ohne battle sind langweilig aber P5 im 600er Klassement musste somit OK sein.  Beim Start zum Sprintrennen am späten Nachmittag machte Rainer Crome jedenfalls alles richtig und konnte die Wettbewerber hinter sich halten als es in die Runde ging. Die ersten 2-3 Runden war man an den Teams „Bachmaier“ und „Kapsch-Racing“ noch dran, aber die Lücke zog sich langsam immer weiter auf und nach hinten war schon massig Luft. Dann halt doch wider verwalten und erneut P5 sichern. Zumindest die Rundenzeit konnte erneut verbessert werden. Nach der Hatz und Durchsicht des Renngeräts traf man sich mit Team „Heart Attack“ zum Dinner im Strecken-Restaurant bevor man den Abend auf dem Balkon der Pension bei einem schönen Rotwein ausklingen ließ.

Der Sonntag startete mit Check-out in der netten Pension und einem kleinen Frühstück in der Box bevor es langsam Zeit für das Goldrace wurde. Das Warm-Up am Vormittag hatte man liegen lassen um die Kräfte für die Hitzeschlacht zur Mittagszeit zu sparen. Auch waren die Reifen bereits am Vortag frisch geschält und das Gespann perfekt vorbereitet worden. Als die Startampel ausging war man erneut in der Lage auf seinem Startplatz in die erste Kurve einzubiegen und attackierte auch sofort um diesmal weiter nach vorn zu kommen. Am Ende waren es dann aber ab Mitte des Rennens wieder einsame Runden und erneut auf P5 der 600er Wertung. Fazit für Rijeka 2022 : über die Distanz noch zu langsam für weiter vorne, aber auch viel zu schnell für hinten. Spaß hat es trotzdem gemacht, die Rundenzeit erneut verbessert, in allen drei Rennen Punkte gesammelt, die Hitzeschlacht gemeinsam geschlagen und alles gut gelaufen.  

Nach dem Lauf wurde die Box geräumt, der Trailer geladen und man machte sich umgehend wieder auf den weiten Trip gen Norden. Nach einer weiteren Zwischenübernachtung im Raum München erreichte das RCS-Racing Team die heimische Garage am frühen Montagnachmittag und konnte den restlichen Urlaubstag sogar noch nutzen um den Trailer zu entladen und mit der üblichen Gespann-durchsicht zu beginnen.

Man sieht sich am Nürburgring, diesmal  hoffentlich mit einem größeren Team

Author Rainer Crome

Teamchef RCS-Racing Team Sidecar Racing classic und modern

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