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Die drei Fahrstile beim Motorradfahren: Legen, drücken und hängen (Hanging off)

Den richtigen Stil gibt es beim Motorradfahren nicht. Vorteilhaft ist jedoch, die drei folgenden Fahrtechniken zu beherrschen:

Fahrtechniken/Fahrerhaltungen Vorteile Nachteile
1. Legen
(„Klassischer Fahrstil“)
Durch sparsame Bewegungen des Fahrers bleibt die Maschine ruhig.Ein schneller Wechsel der Kurven­richtung ist möglich. Große Schräglagen entstehen.Die Kurvengeschwindig­keiten sind vergleichsweise niedrig.Die wegrutschende Maschine ist schwer stabilisierbar.
2. Hängen   („Hanging off“)Hanging off aus technischer Sicht:Die technische Veränderung an Motorrädern, wie ein tiefer Schwer­punkt, 16-Zoll-Räder und breite Rei­fen, führt dazu, dass der Auflage­punkt des Reifens nach außen wan­dert und so mehr Schräglage ge­fah­ren werden muss und kann als bei konventioneller Fahr­werks­technik (hoher Schwer­punkt, 18-Zoll-Räder, schmale Reifen) – bei gleicher Kurven­geschwindigkeit. Die Schräglage ist vergleichsweise niedrig.Die Kurvengeschwindigkeiten sind im Vergleich hoch.Die Gewichtsverlagerung kann als Lenkhilfe dienen.Die wegrutschende Maschine kann evtl. mit dem Knie aufgefangen werden.Das Knie fungiert als „Schräglagen­messlatte“. Vor einer Kurve ist viel Vorbereitungszeit nötig.Bei Wechselkurven sind viele Bewegungen nötig, die das Motorrad unruhig machen können.Je weiter man sich nach außen begibt, desto problematischer werden Korrekturen.
3. Drücken   („Gedrückter Fahrstil“) Das Einspurfahrzeug wird in der Kurve nicht so breit.Der Fahrer behält eine gute Übersicht.Sehr schnelle Richtungswechsel bei engen Kurven sind möglich. Es können keine hohen Kurvengeschwindigkeiten gefahren werden.Das Motorrad muss sehr stark abgewinkelt werden.

 (vgl. DVR 2001, S. 20-23; DVR 1999, Kap. 6, S. 2-4; Niemann 1999, S. 42-44)

 

 

Die drei Fahrstile schematisch dargestellt

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 Schräglagen beim Motorradfahren

Anfänger erreichen nicht mehr als 20 Grad Schräglage. Warum nicht?

20 Grad entspricht der Seitenneigung, die der Körper erreichen kann, wenn man schnell um eine Ecke läuft. Über 20 Grad Seitenneigung stürzt man. Ein innerer Kontrollmechanismus warnt den Körper auch beim Motorradfahren davor, die 20 Grad zu überschreiten, obwohl dies gefahrlos möglich ist.

Nach 3 Jahren Fahrpraxis: 30-40 Grad. Könner erreichen bis zu 50 Grad Schräglage. Rennfahrer erzielen bis zu 60 Grad.

(vgl. Niemann 1999, S. 40-49)

Author Christiane Potzner

Rennstreckenverrückt seit 16 Jahren, Rennfahrerin und Instruktorin bei verschiedenen Veranstaltern, ansonsten mit Speed Reading unterwegs, siehe www.brain-speed.de.

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