Skip to main content

Wer anfängt die ersten Arbeiten am Motorrad selbst zu erledigen, vielleicht im eigenen Garten oder gar direkt vor der Haustür, der wird ziemlich schnell feststellen, wie nervig schlechtes oder nicht vorhandenes Werkzeug sein kann. Wenn man dann auch noch an den Punkt kommt, wo Ersatzteile benötigt werden, die man so nicht eingeplant und auf die man natürlich tagelang warten muss, dann wird aus Lust schnell Frust am Schrauben. Dann wünscht man sich eine gut ausgestattete Werkstatt mit vernünftigem Werkzeug und Regalen an Ersatzteilen.

Der Beginn meiner Zweiradschrauberei

Die AnfängeSo ging es auch mir. Ich kann mich noch gut an meine erste wirklich größere Schraubaktion erinnern: Meine kleine mini-Ninja Kawasaki GPZ 500 S hatte mit ihren fulminanten 60 PS die Zylinderkopfdichtung zerstört. Damals hatte ich nicht mal einen überdachten Stellplatz für die kleine. Sie musst unter Plane auf der Straße schlafen. Der Wechsel der Zylinderkopfdichtung fand also im 60km vom Wohnort entfernten elterlichen Garten statt. Es gab allerdings Komplikationen bei der Operation. Ich wollte es richtig machen und hatte den Kopf zum Motorenbauer gegeben um ihn planen zu lassen. Im Autobusiness war er gut unterwegs, doch leider hatte er wohl keine Ahnung von Motorradzylinderköpfen, so dass er mir das Teil mit einer recht groben Oberfläche wieder gab. Guten Glaubens was er mir erzählte dass das alles seine Richtigkeit hatte, baute ich den Kopf wieder ein. Nach dem ersten Start lief wohl mehr Wasser außen am Motor hinunter als innen. Super ! Eine ganz neue Art der Kühlung. Leider nicht sehr ergiebig. Also nochmal alles zurück auf Start und die ganze Kiste nochmal auseinandernehmen und wieder deb Motor öffnen. Eine weitere Kopfdichtung bestellen und wieder darauf warten. Am Ende hat der Motorenbauer dann nochmal Hand angelegt und dann lief das Wasser auch wieder da lang, wo die Japaner es mal hindesignt hatten. Insgesamt standen somit mehr als zwei Wochen Urlaub auf der Uhr. Ebenfalls waren eine ganze Latte an unchristlichen Ausrufen meinerseits ins Land gegangen. Ich dachte mir, dass mich nach der Aktion nichts mehr schocken kann und blieb dabei alle Wartungsarbeiten und Umbauwünsche an meinen Motorrädern und ab und zu auch an denen meiner Freunde auszuführen.

Garage

Es wurde besser, aber noch lange nicht gut

Zum Glück zogen wir irgendwann um und ich hatte eine eigene Garage. Zwar ohne Stromanschluss, aber immerhin vor der Haustür. Als das Rennfahren begann, kam jedoch Teil um Teil hinzu und irgendwann wurd auch der Platz in der Garage immer weniger. Das Schrauben artete eher in einen Ausweichtanz um herumliegendes Werkzeug und Teile aus und nicht selten stieß ich mir die Gräten irgendwo an. Als ich dann begann neben dem Balkon auch die ersten Teile im Schlafzimmer zu lagern und hier auch irgendwo zwischen den Motorradteilen noch eine Frau wohnt, war dann doch irgendwie Schluss mit lustig. Also musste ein neues Domizil her. Was richtiges, so mit Strom und so.

Nach einiger Zeit hatte ich Erfolg und fand vor gut zwei Monaten ein schönes Plätzchen in einer Lagerhalle in Fußreichweite von meinem zu Hause. Immerhin stolze 32 statt bisherigen 12 Quadratmetern. Mit Licht, Strom und sogar Starkstrom. Zwar nicht ganz billig, aber das war es mir wert. Natürlich war auch das Einrichten und Umziehen wieder Arbeit und mit einigen Kosten verbunden. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Mittlerweile konnte ich durch einen Glückstreffer sogar eine Elektrische Hebebühne im Nachbarort ergattern und der Deckenkran hängt auch.

Jetzt kann es also richtig losgehen und das muss es auch. Pfingsten ist der erste Rennstreckentermin am Bilster Berg. Bis dahin muss die ToDo-Liste abgearbeitet werden und da steht noch einiges drauf.

In diesem Sinne, Gas ist rechts

Euer Philipp #14

Author Philipp Wiehe

Motorradfahrer, Schrauber und Hobbyracer aus Leidenschaft. Ein Leben ohne zwei Räder ist kein Leben.

More posts by Philipp Wiehe

Leave a Reply