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Hallo liebe Leser,

Heute möchte ich mal eine aufstrebende Nische des Motorradsports beleuchten : Das Pitbiken!

Was ist überhaupt Pitbiken ?

Pitbiken nennt man es wenn gestandene Männer auf geschrumpften Motorrädern rumturnen.

Pit Bikes sind im Prinzip tatsächlich einfach geschrumpfte, normale Motorräder, nicht so klein wie Pocket Bikes aber auch nicht so groß wie übliche Motorräder. Die Mehrheit der Pitbikes sind Motocross Motorräder aber ich möchte heute nur über die Pitbikes sprechen die im Supermoto-setup also mit Straßenreifen fahren.

In diesem Beitrag geht es also um Pitbiken im Allgemeinen; Wenn Du wissen willst, welche Pitbikes gut sind, was man am eigenen Pitbike ändern kann und sollte und was Pitbiken kostet, dann geht es hier zum zweiten Teil: Der Pitbike Hype 2 : FAQ

Da Pitbikes leider keine Strassenzulassung haben fahren wir damit auf verschiedenen Kartstrecken, im Winter auch in Karthallen. Es gibt sogar spezielle Rennserien nur für Pitbikes.

Solche Pitbikes haben in der Regel zwischen 125ccm und 190ccm und wiegen um die 70 Kilo. Mein Pitbike ist vom Hersteller YCF und wurde wie die meisten anderen ( Evomotor, IMR, RSR usw ) in China produziert. Die Qualität der Komponenten ist also erwartungsgemäß nicht so knusprig. Bei einer UVP von ca 1800 Euro +/- 300 Euro kann man aber natürlich auch nicht erwarten das man das gelbe vom Ei bekommt. Abenteuerlustige Menschen können auch statt in Frankreich (YCF) oder Italien (Evomotor) ihr Chinabike zu bestellen den direkten Weg gehen und für 500 – 1000  Euro direkt aus China kaufen.

Mein Bike

Mein Bike ist also von YCF, hat 150 ccm laut Datenblatt 18PS (laut Prüfstand entsprechen 18chinesische Pferdchen 11 deutschen Hinterradponys) bei 68Kilo. Und nachdem man das Salatöl in der Gabel gegen Gabelöl getauscht hat und dem Motor, der während der Einlaufphase, auf der Suche nach den richtigen Toleranzen einige Aluspäne los wird, ein paar Ölwechsel spendiert, kann es richtig los gehen.

Was soll das überhaupt?

Nun gewinnt man vielleicht den Eindruck das dieses Pitbiken totaler Schwachsinn ist weil man scheinbar auf total komischen Chinabikes mit schlechtem Fahrwerk fahren soll aber genau da liegt auch der Reiz !

Als ich im vergangenen Jahr das erste mal auf mein Pitbike stieg um meine ersten Runden damit zu drehen war ich zunächst total überfordert eine gute Pace zu entwickeln. Ich hatte meine Schwierigkeiten weil ich es gewohnt war auf meiner CBR zu fahren, verwöhnt durch ein Motorrad mit schönem Öhlins Fahrwerk und einem guten Chassis, einem Motorrad also das es einem leicht macht gut zu fahren, ein Motorrad das gut darin ist Fahrfehler auszubügeln. Nun genau das hat man eben auf dem Pitbike nicht.

Durch das schlechte Fahrwerk, das sehr geringe Gewicht, den breiten Lenker und den kurzen Radstand deckt das Pitbike jeden kleinen Fahrfehler auf, den man auf einem anderen Motorrad garnicht gemerkt hätte. Man muss sich also zunächst ein bisschen Bremsen und Bedacht fahren: Keine unnötige Spannung in den Lenker geben, den Gasgriff mit Bedacht drehen, da jede falsche Bewegung Unruhe ins Fahrwerk bringt und so weiter.

Wenn man dann langsam ein Gefühl entwickelt und Fehler vermeidet wird man mit großen persönlichen Erfolgen belohnt, man wird schneller und kann sich besser an den Grenzbereich herranfahren und vielleicht sogar ein wenig darüber gehen denn, und das ist ein weiterer Vorteil der Pitbikes, wenn man es übertreibt kann man vieles abfangen. Vorderradrutscher in Marquez-Manier saven ist bei einem 70 Kilo Bike bei 30kmh Kurvenspeed garnicht so schwer, man fühlt sich aber trotzdem wie der König und wenn es doch mal nicht klappt, kann wegen der geringen Masse und der kleinen Geschwindigkeit eigentlich fast nichts schlimmes passieren.

Fazit

Beim Pitbike fahren kann man also schlicht und einfach einen riesigen Spaß mit echtem Racing-Gefühl zu sehr kleinem Preis haben oder man macht es um sich selbst zu einem besseren Motorradfahrer zu trainieren. Ich zumindest habe extrem viel Spaß am Pitbiken, vor allem da ich im Gegensatz zum Fahren auf GP-Kursen total entspannt sein kann weil stürze weder finanziell noch körperlich ein Risiko sind und der finanzielle Druck einem nicht im Nacken sitzt.

P.S.:

Der Unterschied zwischen IMR 155sm und YCF 150sm  :

Das Fahrwerk ist der wohl größte Unterschied zwischen beiden Bikes. IMR hat ein voll einstellbares Fahrwerk das unter meinen Testumständen trotzdem immer viel zu Hart und war. YCF hingegen hat kein teilweise einstellbares Fahrwerk, das viel zu weich ist und auch deutlich unterdämpft.

Das IMR Chassis fühlt sich steifer an und die Sitzposition sowie die Höhe der Fussrasten ist besser fürs Pitbiken auf Asphalt geeignet als bei YCF.

Die Leistungsabgabe vom YCF-Motor ist unten raus sehr giftig und stark oben raus kommt aber nicht viel nach. IMR ist genau andersrum.

Die Original Bereifung von YCF (ARROW SNAKE) ist kompletter Müll und sollte sofort ausgetauscht werden.

P.P.S.:

Wer fragen zum Pitbiken hat oder mal mitkommen möchte kann mir gerne über Instagram schreiben – user : Unkumpel

Ansonsten mal in der Facebook Gruppe : pitbike4fun reinschauen

Es gibt auch Pitbike Trainings Veranstaltungen mit Leihbike zb bei Bikeroffice-racing.de

Und wenn Dir der Artikel gefallen hat und Du weitere Fragen hast, dann geht es hier zum zweiten Teil: Der Pitbike Hype 2 : FAQ

Author Julian Schweitzer

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Join the discussion One Comment

  • IamFumo sagt:

    Schöner Artikel, allerdings schade, dass ich fast nirgendwo fahren kann. Suche gerade die Region (Hannover) ab und den Winter über indoor Spaß zu haben. Hast du eine Anlaufstelle bzw. Ideen? Trainings bieten viele an, selbst fahren wie zB Rennen oder just 4 fun eher nicht.

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