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Seit Anfang 2018 nutze ich die Braking P1 in meiner R6. Aber was hat es mit diesen Bremsbeläge eigentlich so auf sich, außer dass sie verdammt teuer sind? Nun, man bekommt definitv viel Gegenwert für sein Geld. Was genau man in Sachen Haltbarkeit und Bremsleistung erkläre ich euch in diesem Post aufgrund meiner Erfahrungen.

Auf Instagram hatte ich Mitte des Jahres schon einmal etwas zu den Braking P1 geschrieben. Wer das nochmal nachlesen möchte, kann das gerne hier tun: https://www.instagram.com/p/Bkf9nq8AxGX/

Einiges davon wird sich hier aber bestimmt wiederholen.

Aber worauf habe ich die Beläge überhaupt genau eingesetzt?

  • Yamaha R6
  • Originale Bremsscheiben
  • Originale Bremspumpe
  • Originale Bremssättel
  • Stahlflexleitungen
  • Motul RBF 660 Bremsflüssigkeit
  • 1.800 km Laufleistung in DLC & DRC

Unfassbar wenig Verschleiß

Kommen wir direkt zum stärksten Punkt dieser Beläge. Gefühlt verschleißen sie überhaupt nicht! Aber besser als der subjektive Eindruck zählen hier Fakten. Und die kommen direkt vom Messschieber.

Braking P1 Bremsbelag Verschleißmessung

Auf der linken Seite sehr Ihr den Belag nach 1.800 Rennkilometern, auf der rechten Seite die technische Zeichnung mit dem Originalmaß von der Produktseite.

Wie man sieht, beträgt der Verschleiß lächerliche 1,7 mm! Und das über oben genannte 1.800 km Rennbetrieb. Aber Rennbetrieb und Rennbetrieb können sich natürlich immer unterscheiden. Um einen Einblick in das gefahrene Tempo zu geben hier eine kleine Auflistung meiner Bestzeiten aus diesem Jahr mit den Belägen:

  • Hockenheim GP: 1:52
  • Most: 1:45
  • Schleizer Dreieck: 1:35
  • Sachsenring: 1:32
  • Oschersleben: 1:38 (jup, das geht auch noch schneller…)

Durch diese lange Haltbarkeit muss man sich kaum Sorgen machen, dass die Beläge das Wochenende nicht mehr durch halten. Bei anderen Belägen musste ich ständig auf der Rennstrecke nachsehen und auch oft genug die Beläge vor Ort tauschen. Mit den P1 gehört das der Vergangenheit an. Ein kurzer Check Abends reicht völlig aus um den nächsten Tag ohne Sorgen anzugreifen.

Doch da kommt eine Frage auf: verschleißen die Bremsscheiben mit den Belägen schneller? Auf diese Frage kann ich beruhigt mit einem „Nein“ antworten. Meine Messung der Scheiben ergab Werte um die 4,95-4,97 mm bei einem originalen Maß von 5 mm. Die Scheiben waren vorher ebenfalls schon auf der Rennstrecke mit anderen Belägen im Gebrauch. Somit sehen wir hier keinen übermäßigen Verschleiß durch die P1.


Gefühl zur Bremse

Für viele Fahrer ist das Gefühl zur Bremse entscheidend. Auch für mich ist das ein ausschlaggebender Punkt. Hier kann ich nur gutes von den P1 berichten. Sie haben einen sehr schönen Biss am Anfang der Bremsung, der aber nicht unangenehm stark ist. Danach lässt sich die Bremskraft sehr schön modular dosieren und man kann damit wunderbar bis in die Kurve hinein bremsen.

Anbremsen Ende Start/Ziel-Gerade am Schleizer Dreieck

Fazit: teure Beläge, die sich trotzdem lohnen

Nun, das liest sich ja alles ganz toll. Doch das Ganze kommt natürlich zu einem Preis, der die meisten erstmal vom Hocker haut. Auch ich hatte meine Bedenken ob der Preis wirklich gerechtfertigt ist. Doch nachdem ich die P1 auf Herz und Nieren testen durfte bin ich mir sicher – ja, das passt schon.

Aufgrund des geringen Verschleißes spart man sich den Kauf von mehreren Sätzen von Belägen anderer Marken. In der Endabrechnung steht man so gleichwertig oder sogar besser dar, wenn man mit den P1 etliche Kilometer mehr fahren kann.

Ich kann die P1 somit wirklich weiter empfehlen. Da sie aber reine Racing-Beläge ohne Straßenzulassung sind, ist die Zielgruppe natürlich beschränkt. Für langsamere Rennstreckenfahrer oder Leute, die gerne mit dem Straßenmotorrad auf der Rennstrecke ein paar Runden drehen, empfehle ich die Braking P50. Diese bieten ähnliche Vorteile wie die P1, sind aber nicht ganz so aggresiv und bieten den Vorteil der Straßenzulassung.

Bis dahin!
Julian


Author Julian Schmidt

26 Jahre alt und verrückt auf alles was zwei Räder hat. Immer auf der Suche nach dem Limit. Seit 2015 auf der Rennstrecke unterwegs. Yamaha R6 RJ15. If in doubt, go flat out!

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